Pflanzenkunde |
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Fackellilien Raketengleich schießen die Blüten der Fackellilie im Juli und August aus dem schilfähnlichen Laubschopf empor. Die rot, orange und gelb getönten Röhrenblüten dieses Liliengewächses aus Südafrika sitzen wie dichte Trauben an der kolbenförmigen Ähre. Früher wurde die dekorative Pflanze auch Tritoma genannt. Die neue wissenschaftliche Bezeichnung ist Kniphofia. Wie alle subtropischen südafrikanischen Gewächse kennt auch die Fackellilie eine Regenzeit und eine Trockenperiode. Das bedeutet praktisch für die Zucht in Deutschland, daB die bildschönen Stauden nieals zu feucht stehen dürfen. Am besten ist ein vollsonniger Platz in nahrhafter, aber durchlässiger Gartenerde. Die ärgsten Feinde der Kniphofia sind winterliche Nässe, Schnee und Eis. Die Feuchtigkeit setzt sich zwischen den Blättern in das Herz der Pflanze und bringt es zum Faulen. Um dem vorzubeugen, faßt man im Herbst alle Blätter zu einem Schopf zusammen und bindet sie oben fest zusammen. Dann wird dieser Blätterschopf dicht mit trockenem Laub umhäufelt und das Ganze mit einigen Fichtenzweigen überdeckt. Im Frühjahr muß dieser Kälteschutz rechtzeitig abgenommen werden, damit die schon frühzeitig treibenden Blätter allmählich wieder an das Licht gewöhnt werden und ihre leuchtend grüne Farbe bekommen. Schon 1707 ist die Kniphofia uvaria aus Südafrika eingeführt worden. In den Staudengärtnereien gibt es heute viele prächtige Namenssorten mit bestimmten Unterschieden in der Blütezeit und in der Blütenfarbe. Die beste Pflanzzeit sind die Monate April und Mai. Schwierig ist stets die gefühlsmäßig richtige Einfügung dieser eigenwilligen Staudengestalt in das allgemeine Gartenbild. Die Staudenlilie wirkt sehr gut, wenn man sie einzeln pflanzt, von flachen Polsterstauden wie Fetthennen - Arten, niedrigen Gräsern, Stachys lanata, Saxifraga-Arten, Nepeta mussini, Gänsekresse, kriechenden Veronikas, Cerastium tomentosum, Hornveilchen und ähnlichem umgeben. Hübsch sieht es aber auch aus, wenn man einjährige Sommerblumen, die ebenfalls in Südafrika beheimatet sind, um das Liliengewächs herumsät. Dafür eignen sich: Mittagsblumen (Dorotheanthus), Nemesien, Bärenohr (Arctotis), Bärenkamille (Ursinia) und Kap-Aster (Felicia).
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