Pflanzenkunde

 

Der Weihnachtsstern

 

 

 

 

 

Der Weihnachtsstern

                                                                                                                                                            
Jeder kennt die großen roten Blütensterne, die zur Weihnachtszeit in den Schaufenstern der Blumengeschäfte prangen. Vielleicht haben auch Sie schon einmal einen gehabt. Der >Weihnachtsstern< strahlt in den Adventstagen wie ein lebender Stern von Bethlehem. Keine andere Pflanze kommt ihm als Sinnbild der Geburt Christi an Schönheit und Leuchtkraft gleich. Auf schlankem Stil trägt er seine purpurrote Blattkrone. Sie umgibt die kleinen Blüten wie ein Strahlenkranz.
Ursprünglich wuchs der buschige Strauch der Euphorbia pulcherrima an feuchten, schattigen Plätzen Mittel- und Südamerikas, wo er sommerliche Gärten zierte. Denn wenn bei uns klirrender Frost herrscht, brennt auf die Heimat des Weihnachtsstern seine sengende Sonne nieder.

Die Züchter nahmen sich des herrlichen Gewächses an. Ihre wohlüberlegten Versuche hatten Erfolg. Unter ihrer Obhut entwickelte sich eine größere, widerstandsfähigere Pflanze. Sie kam zu uns nach Europa. Weil ihre flammende Leudrtkraft gerade um die Weihnachtszeit am intensivsten ist, eroberte sie sich schnell einen festen Platz im festlichen Gepränge unseres weihnachtlichen Brauchtums. Der Weihnachtsstern überstrahlt die traute Szenerie der Heiligen Familie an der Krippe, er leuchtet über dem Gabentisch, er schmückt die feierliche Tafel.                                                                                                                                                  

Die lebhaft geaderten, spitz zulaufen­den roten Sterne sind nicht die >Blüte<, sondern gefärbte Laubblätter (>Brakteen< sagen die Botaniker), die die unscheinbaren, knospenhaften Blüten umrahmen. Dort, wo der Weihnachtsstern zu Hause ist, steht er wie ein feuerrot leuchtendes Fanal in der Landschaft. Diese auffallende Färbung hat den Zweck, die Bestäuber der Blüte anzulocken. Nicht zur Freude der Menschen allein entfaltet die Natur ihre vollkommene Schönheit, sondern gleichsam als werbendes Plakat für die Insekten.                      

 
Ziehen können wir den Weihnachtsstern, der zur Familie der Wolfsmilchgewächse gehört, wohl kaum. Manchem Blumenliebhaber gelingt es, die Pflanze noch einmal zum Blühen zu bringen. Meist fehlt es jedoch an der nötigen Luftfeuchtigkeit. So freuen wir uns an den Töpfen, die gerade in der dunkelsten Jahreszeit unseren Räumen für ein paar Wochen Glanz verleihen. Geschnittene Weihnachtssterne sind vom Gärtner schon präpariert. Deshalb dürfen Sie die Stiele beim Wasserwechsel nicht mehr verkürzen!